ink on paper, each 156 x 120 cm
series of 12 drawings, 2008 - 2011

In den komplexen zeichnerischen Arbeiten der Serie traces entwickelt die in Berlin lebende Künstlerin Heidi Sill eine analytische Topographie des menschlichen Körpers. Mit der Präzision eines Landvermessers erfasst sie Höhen und Tiefen anatomischer Landschaften und entwirft in feinsten Lineaturen eine Kartographie von Gesichtern, die durch Verwundungen und Deformationen gekennzeichnet sind.

Analog zur klassisch-zeichnerischen Auseinandersetzung mit der Naturlandschaft treten auf der zuletzt ungegenständlichen Bildfläche einzelne Motive in den Vordergrund, während sich andere in einem filigranen Netzwerk zu verflüchtigen scheinen. So entsteht eine vollkommen entkörperlichte humane Landschaft, in der die letzten Rudimente des Motivischen unkenntlich und kulturelle Einschreibungen sichtbar werden.

(Dr. Ralf F. Hartmann, Kulturamtsleiter Spandau, Berlin)